Familie Gygax
Seit 1938 Familie Gygax
Ernst Gygax war damals Melker bei einem damaligen Besitzer des Berghofs Güggel. Die Besitzer des Berghofes waren 5 Bauern aus dem bernischen Lyssach und Umgebung Burgdorf, sie nannten sich „Alpgenossenschaft Güggel. Als die Stelle eines Bewirtschafters als Hirt ausgeschrieben war, bewarben sich Ernst und Martha Gygax im Jahr 1938. Sie wurden von 74 Bewerbern ausgewählt. Am 15. März 1938 zügelten sie auf den Berghof Güggel. Zum Hof gehörte schon damals eine Wirtschaft. Sie durften 5 eigene Kühe und etwas Jungvieh halten. Im Sommer wurden ca. 100 Rinder gesömmert, die Fläche beträgt 72ha, davon sind 10ha Wald. Viele von den damaligen Besitzern hatten auch über den Winter Rinder zur Aufzucht auf dem Berg. Der Vertrag wurde in den Jahren danach etwas angepasst, so dass etwas mehr eigenes Vieh gehalten werden durfte. Zur Einnahme-Quelle gehörte nebst der Wirtschaft die Butterherstellung. Die Butter wurde in der Gefriertruhe aufbewahrt, bis sich eine Fahrt vom Brunnersberg nach Balsthal ergeben hat. Der Abnehmer war schon damals wie heute die Miba.
Im Jahr 1959 verstarb Ernst Gygax im Alter von 50 Jahren. Die ganze Last trug Martha Gygax mit ihren 3 Kindern und führte den Hof weiter.
Im Jahr 1972 übernahmen Margrit und Ueli Gygax den Hof mit Wirtschaft von Mutter Martha. Bereits im 1976 konnten sie den „Güggel“ von der Alpgenossenschaft kaufen. Seit dem ist die Sömmerungszahl stark zurückgegangen, da mehr eigenes Vieh gehalten wird. Zu dieser Zeit lieferten sie den Rahm ab, die Sammelstelle war auf dem Gross Brunnersberg. Von dort aus wurde sie von den Bauern abwechslungsweise nach Balsthal geführt. Mit der Magermilch tränkten sie Kälber ab, die nachher zur Grossmast dienten. Der Betrieb wurde stets den Vorschriften angepasst. Im Jahr 1994 stellten sie den Betrieb auf Bio um und fingen an Bio-Milch abzuliefern. Die Milch wird täglich abgeholt und nach Mümliswil gebracht, wo sie von der Miba weiter verarbeitet wird.
Ihre Tage waren mit den 5 Kindern, Wirtschaft und Betrieb voll ausgefüllt.
Die dritte Generation, Mathias und Isabelle Gygax mit Ihren 3 Jungs, führen den Güggel seit 2007. Inzwischen wurden wieder ein paar Renovationen durchgeführt. Die Gaststube und Gartenwirtschaft laden zu einer gemütlichen Einkehr ein. In der Landwirtschaft wird immer noch Milch abgeliefert. Mit dem Nachbarshof „Zentner“, der von einem Bruder, Stefan Gygax mit seiner Familie geführt wird, wurde eine Betriebsgemeinschaft gegründet. Nebst den Milchkühen wurden auf dem „Güggel“ schon immer Freiberger gehalten und gezüchtet. In der Landwirtschaft werden sie kaum mehr eingesetzt, vereinzelt noch beim „Holzschleipfen„ oder im Sommer am Pferderechen. Sonst dienen sie zur Zucht und Hobby in der Freizeit.